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Bewaehren sich vor 1720 noch die Wissenschaften der Nationen als der urspruengliche Gegenstand der Literaturkritik, so aendert sich dies im Lauf des Jahrhunderts: Die Literaturbesprechung wendet sich Romanen, Dramen und Gedichten zu und etabliert am Ende die Literaturgeschichten, die uns noch heute beschaeftigen.
Die Literaturbetrachtung gewinnt mit den poetischen und fiktionalen Schriften einen Gegenstand, mit dem sie sich bis in den Schulunterricht ausbreiten kann. Gleichzeitig veraendert sie den Markt, dem sie sich zuwendet. Im Blick auf das Romanangebot des fruehen 18. Jahrhunderts wird dies deutlich: Einen skandaloesen, aktuellen, ungemein europaeischen Markt nehmen die Leser in Leipzig wie in London vor 1720 wahr, wenn sie den Romanmarkt beruehren - einen Markt, der sich gegenwaertig als historischer und politischer unter kaum ertraeglichen Manieren den privatesten Nutzungen anbot.
Die vorliegende Untersuchung unterstellt, dass die Literaturbetrachtung diesen Markt - an seiner Reform interessiert - von Anfang an disqualifizierte. Ein breites Aufgebot an Zeitzeugnissen, unter denen sie das Angebot ueberblickt, stellt sie dazu den spaeteren Literaturgeschichtsschreibungen gegenueber. Romane, die wir gewohnt sind, getrennten nationalen Literaturen und Epochen zuzuordnen, werden dabei als Produktionen eines groesseren europaeischen Marktes greifbar.
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Bewaehren sich vor 1720 noch die Wissenschaften der Nationen als der urspruengliche Gegenstand der Literaturkritik, so aendert sich dies im Lauf des Jahrhunderts: Die Literaturbesprechung wendet sich Romanen, Dramen und Gedichten zu und etabliert am Ende die Literaturgeschichten, die uns noch heute beschaeftigen.
Die Literaturbetrachtung gewinnt mit den poetischen und fiktionalen Schriften einen Gegenstand, mit dem sie sich bis in den Schulunterricht ausbreiten kann. Gleichzeitig veraendert sie den Markt, dem sie sich zuwendet. Im Blick auf das Romanangebot des fruehen 18. Jahrhunderts wird dies deutlich: Einen skandaloesen, aktuellen, ungemein europaeischen Markt nehmen die Leser in Leipzig wie in London vor 1720 wahr, wenn sie den Romanmarkt beruehren - einen Markt, der sich gegenwaertig als historischer und politischer unter kaum ertraeglichen Manieren den privatesten Nutzungen anbot.
Die vorliegende Untersuchung unterstellt, dass die Literaturbetrachtung diesen Markt - an seiner Reform interessiert - von Anfang an disqualifizierte. Ein breites Aufgebot an Zeitzeugnissen, unter denen sie das Angebot ueberblickt, stellt sie dazu den spaeteren Literaturgeschichtsschreibungen gegenueber. Romane, die wir gewohnt sind, getrennten nationalen Literaturen und Epochen zuzuordnen, werden dabei als Produktionen eines groesseren europaeischen Marktes greifbar.