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Der 1. Korintherbrief ist wie kaum ein anderer Paulusbrief ein uberzeugendes Paradigma situations- und praxisbezogener Theologie. Mannigfache Irrungen und Wirrungen in der korinthischen Gemeinde, insbesondere ihr den eschatologischen Vorbehalt uberspringender Enthusiasmus, veranlassen Paulus zu dem an Themenvielfalt und Detailliertheit ungewohnlich reichen Brief, mit dem er die Gemeinde wieder auf den Boden der irdischen Realitat und der Nuchternheit der Agape zuruckzuholen sucht. Weil Paulus auf briefliche und mundliche Nachrichten uber die korinthische Gemeinde eingeht, ist sein Brief zugleich eine erstrangige Quelle fur die Alltags- und Glaubensprobleme einer jungen Missionsgemeinde inmitten des Synkretismus einer antiken Hafen- und Grossstadt. Nicht von ungefahr hat der Brief, der eine Fulle religionsgeschichtlicher und literarkritischer, epistolographischer und rhetorischer, soziologischer und ethischer Probleme aufwirft, in den letzten Jahren ofter als Ansatzpunkt fur mancherlei neue Fragestellungen in der Exegese gedient. Der Kommentar versucht, die korinthische Position sowie vor allem die theologische Argumentation des Paulus zu erschliessen. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei auf die Auslegungs- und Wirkungsgeschichte gelegt worden, deren Linien immer wieder bis in die Gegenwart ausgezogen werden, um den Blick fur das chancen- und risikoreiche Potential zu scharfen, das dem paulinischen Ruf zur Einheit der Kirche, zum Zentrum des Evangeliums in Kreuz und Auferweckung Jesu Christi, zur Zukunftserwartung sowie zum konkreten christlichen Lebensstil und Gemeindeaufbau innewohnt und sich bis heute nicht erschopft hat. Im 1. Teilband stehen der durch eine Weisheitshypertropie ausgeloste Parteienstreit mit seinen zentrifugalen Auswirkungen (1,10-4,21) sowie die konkreten Missstande eines Inzestfalls (5,1 -11) und des Prozessierens vorheidnischen Gerichten (6,1-11) zur Debatte. Dem setzt Paulus seine theologia crucis und ihre Weisheit sowie sein Verstandnis des Apostolats und der Eschatologie entgegen
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Der 1. Korintherbrief ist wie kaum ein anderer Paulusbrief ein uberzeugendes Paradigma situations- und praxisbezogener Theologie. Mannigfache Irrungen und Wirrungen in der korinthischen Gemeinde, insbesondere ihr den eschatologischen Vorbehalt uberspringender Enthusiasmus, veranlassen Paulus zu dem an Themenvielfalt und Detailliertheit ungewohnlich reichen Brief, mit dem er die Gemeinde wieder auf den Boden der irdischen Realitat und der Nuchternheit der Agape zuruckzuholen sucht. Weil Paulus auf briefliche und mundliche Nachrichten uber die korinthische Gemeinde eingeht, ist sein Brief zugleich eine erstrangige Quelle fur die Alltags- und Glaubensprobleme einer jungen Missionsgemeinde inmitten des Synkretismus einer antiken Hafen- und Grossstadt. Nicht von ungefahr hat der Brief, der eine Fulle religionsgeschichtlicher und literarkritischer, epistolographischer und rhetorischer, soziologischer und ethischer Probleme aufwirft, in den letzten Jahren ofter als Ansatzpunkt fur mancherlei neue Fragestellungen in der Exegese gedient. Der Kommentar versucht, die korinthische Position sowie vor allem die theologische Argumentation des Paulus zu erschliessen. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei auf die Auslegungs- und Wirkungsgeschichte gelegt worden, deren Linien immer wieder bis in die Gegenwart ausgezogen werden, um den Blick fur das chancen- und risikoreiche Potential zu scharfen, das dem paulinischen Ruf zur Einheit der Kirche, zum Zentrum des Evangeliums in Kreuz und Auferweckung Jesu Christi, zur Zukunftserwartung sowie zum konkreten christlichen Lebensstil und Gemeindeaufbau innewohnt und sich bis heute nicht erschopft hat. Im 1. Teilband stehen der durch eine Weisheitshypertropie ausgeloste Parteienstreit mit seinen zentrifugalen Auswirkungen (1,10-4,21) sowie die konkreten Missstande eines Inzestfalls (5,1 -11) und des Prozessierens vorheidnischen Gerichten (6,1-11) zur Debatte. Dem setzt Paulus seine theologia crucis und ihre Weisheit sowie sein Verstandnis des Apostolats und der Eschatologie entgegen