Redekunstler - Schweigekunstler: Zur Darstellung des Schweigens in Thomas Bernhards Roman Verstoerung

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Das Sprechen des Fursten mit sich selbst hangt nicht von einem Zuhoerer ab. In seinem partnerlosen Sprechen druckt sich eine menschliche Grundhaltung aus, die monologisch ist. Hoert die Kommunikation mit der Aussenwelt auf, so setzt die Verstandigung mit der eigenen Person ein. Dem Sprechenden dient das Selbstgesprach als letztmoegliche Ausdrucksmoeglichkeit eines mitten einer todgeweihten Welt existierenden Menschen. Es fungiert als Notloesung vor dem endgultigen Schweigen, vor dem Tod. Das Schweigen, in dem diese monologisierende Figur existiert und das sie gleichzeitig durch einen besonderen Sprechakt zu uberwinden versucht, dominiert letztendlich ihr Denken und ihr Sprechen. Das Sprechen wird zur Form, zu einer unaufhoerlich rekurrierenden Vergeblichkeit. Das Schweigen zeigt sich in dem Roman Verstoerung als ein interpretationsbedurftiges Motiv. Es ist das Signal einer Krisensituation und einer unaussprechlichen Innerlichkeit wie auch der Gradmesser eines zerstoerten Denkens und einer vernichteten Sprache.