Become a Readings Member to make your shopping experience even easier. Sign in or sign up for free!

Become a Readings Member. Sign in or sign up for free!

Hello Readings Member! Go to the member centre to view your orders, change your details, or view your lists, or sign out.

Hello Readings Member! Go to the member centre or sign out.

Franz Kafka und das feudale Prinzip
Paperback

Franz Kafka und das feudale Prinzip

$62.99
Sign in or become a Readings Member to add this title to your wishlist.

In diesem Buch geht es um drei zusammenhangende Themen. Zuerst erkennen wir in der Handlung der Romane Kafkas einen durchgangigen Konflikt: den des Individuums mit einer fremden Macht, die Ersterem den Platz zum Leben limitieren moechte. Alleine das in Kafka zu entdecken , ist wohl weder neu noch originell. Erst wenn wir konkreter werden, wird es spannend: der Konflikt zwischen dem burgerlichen Individuum und dem feudalen Prinzip. Das Feudale an diesem Prinzip bezieht sich zwar auf die im 19. Jahrhundert oekonomisch uberholte und aufgeloeste feudale Klasse, aber das Prinzipielle daran ist als hoechst reales Ding nicht totzukriegen. Es lebt in dem Phanomen der Burokratie fort - einer sich verselbststandigenden Vermittlung zwischen den eigentlichen Subjekten des Kapitalismus genauso wie jenen der Planwirtschaften des 20. Jahrhunderts. Erst in dieser historischen Dimension kann auch die politische Brisanz Kafkas entschlusselt werden. Zweitens sind wir dem Phanomen Individuum auf der Spur, um das literarische Individuum bei Kafka mit dem realen Individuum zu konfrontieren. Das reale Individuum als historischer Typus erstand nach dem europaischen Mittelalter in einem soziooekonomischen Prozess: der Umwandlung der feudalen Dorfwirtschaft in eine globale Warenwirtschaft. Wahrend dieser jahrhundertelangen Umwandlung produzierte das reale Individuum auch die Vorstellung seiner selbst: die Idee des Individuums, wie sie etwa in der Aufklarung des 18. Jahrhunderts bei Immanuel Kant auftritt und wie sie in den Widerspruch zu ihrer eigenen sozialen Basis gerat. Das Produkt dieses Widerspruches ist eine Ideologie. Drittens begegnet uns das Individuum im Kunstprozess, also in der Produktion, der Distribution und der Konsumtion von Kunst. Wir werfen einen Blick auf die sich standig andernde soziale Stellung des Kunstlers und auf die Barrieren, die das Kapital oder die Burokratie der Planwirtschaft dem individuellen Bewusstsein des Kunstlers setzt.

Read More
In Shop
Out of stock
Shipping & Delivery

$9.00 standard shipping within Australia
FREE standard shipping within Australia for orders over $100.00
Express & International shipping calculated at checkout

MORE INFO
Format
Paperback
Publisher
Tredition Gmbh
Date
4 October 2017
Pages
148
ISBN
9783743949133

In diesem Buch geht es um drei zusammenhangende Themen. Zuerst erkennen wir in der Handlung der Romane Kafkas einen durchgangigen Konflikt: den des Individuums mit einer fremden Macht, die Ersterem den Platz zum Leben limitieren moechte. Alleine das in Kafka zu entdecken , ist wohl weder neu noch originell. Erst wenn wir konkreter werden, wird es spannend: der Konflikt zwischen dem burgerlichen Individuum und dem feudalen Prinzip. Das Feudale an diesem Prinzip bezieht sich zwar auf die im 19. Jahrhundert oekonomisch uberholte und aufgeloeste feudale Klasse, aber das Prinzipielle daran ist als hoechst reales Ding nicht totzukriegen. Es lebt in dem Phanomen der Burokratie fort - einer sich verselbststandigenden Vermittlung zwischen den eigentlichen Subjekten des Kapitalismus genauso wie jenen der Planwirtschaften des 20. Jahrhunderts. Erst in dieser historischen Dimension kann auch die politische Brisanz Kafkas entschlusselt werden. Zweitens sind wir dem Phanomen Individuum auf der Spur, um das literarische Individuum bei Kafka mit dem realen Individuum zu konfrontieren. Das reale Individuum als historischer Typus erstand nach dem europaischen Mittelalter in einem soziooekonomischen Prozess: der Umwandlung der feudalen Dorfwirtschaft in eine globale Warenwirtschaft. Wahrend dieser jahrhundertelangen Umwandlung produzierte das reale Individuum auch die Vorstellung seiner selbst: die Idee des Individuums, wie sie etwa in der Aufklarung des 18. Jahrhunderts bei Immanuel Kant auftritt und wie sie in den Widerspruch zu ihrer eigenen sozialen Basis gerat. Das Produkt dieses Widerspruches ist eine Ideologie. Drittens begegnet uns das Individuum im Kunstprozess, also in der Produktion, der Distribution und der Konsumtion von Kunst. Wir werfen einen Blick auf die sich standig andernde soziale Stellung des Kunstlers und auf die Barrieren, die das Kapital oder die Burokratie der Planwirtschaft dem individuellen Bewusstsein des Kunstlers setzt.

Read More
Format
Paperback
Publisher
Tredition Gmbh
Date
4 October 2017
Pages
148
ISBN
9783743949133