This historic book may have numerous typos and missing text. Purchasers can usually download a free scanned copy of the original book (without typos) from the publisher. Not indexed. Not illustrated. 1864 edition. Excerpt: …vor grosserer Ausdehnung des Reichs gewarnt. Der Rath war weise, und Tiber befolgte ihn, da er die Nothwendigkeit solcher Politik einsah. Tacitus freilich ist geneigt es zu beklagen, dass unter Tiber mit geringen Ausnahmen durchweg ein dauernder Friede herrschte, dass der Kaiser gleichgultig war gegen Kriegs: ruhm und Erweiterung der Reichsgranzen. Er beklagt es, dass er eben deshalb seine Annalen nicht mit der Schilderung gewaltiger Kriege und Stadte-Eroberungen, niedergeworfener Konige und dergleichen Herrlichkeiten fullen, und dass so seine Arbeit sich nur auf einem beengten und ruhmlosen Felde bewegen konne ‘). Tacitus der unter dem Eindrucke der glanzenden aber unfruchtbaren Eroberungskriege Trajan’s schrieb, ist auch hier ungerecht gegen die grossartige Staatsklugheit Tiber’s, die bei allen urtheilsfahigen Zeitgenossen volle Anerkennung fand. Er hat keinen Sinn dafur, dass diese friedliche auf Eroberungen verzichtende und nur den Besitzstand aufrecht zu erhalten bestrebte Politik Tiber’s durch die Staatsklugheit, im Hinblick auf die ungeheure Ausdehnung der Reichsgranzen, dringend geboten war, und dass Tiberius sehr weise und ganz im Geiste seines Borgangers handelte, wenn er Eroberungskriege vermied. Fur seinen kriegerischen Ruhm hatte er uberdies vor seiner Thronbesteigung vollauf genug gethan, und seine grossen Erfolge als Feldherr waren selbst vom Neide unbestritten. Es war uberhaupt sein Grundsatz, die Wechselfalle des Kriegs uberall da zu vermeiden, wo Klugheit diplomatischer Verhandlungen leichter und sicherer zum Ziele fuhren konnte. Er selbst ruhmte sich…
