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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Technische Universitat Chemnitz (Politische Theorien und Ideengeschichte), Veranstaltung: Am Beginn der Demokratie: Die Revolution von 1918/19 im Widerstreit der Interpretationen, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit Beginn des 20. Jahrhunderts gewann der Begriff der Volksgemeinschaft in allen politischen Stroemungen an Konjunktur und war spatestens mit der politischen und oekonomischen Krise der Weimarer Republik das dominante Deutungsmodell. Im Zuge der Inflation 1923 und den darauf folgenden burgerkriegsahnlichen Zustanden wurden in allen politischen Lagern Bekenntnisse zu einer parteien- und klassenubergreifenden Gemeinschaft formuliert. In seinem 1887 erschienenen Hauptwerk Gemeinschaft und Gesellschaft. Grundbegriffe der reinen Soziologie wurden von Ferdinand Toennies zwei gegensatzliche Prinzipien des menschlichen Lebens formuliert, welche zugleich eine historische Abfolge kennzeichnen. Gemeinschaft bezeichnet dabei traditionelle Lebensformen, die von einem ganzheitlichen Wesenswillens gekennzeichnet sind; Gesellschaft meint dagegen den modernen burgerlichen Kapitalismus, welcher von partikularen individualistischen Kurwillen bestimmt wird. Die Bestrebungen zur Formierung einer deutschen Volksgemeinschaft bedienten sich dieser Gegenuberstellung, indem der kunstlich-geschaffenen Zivilisation eine Hoeherwertigkeit der naturlich-gewachsenen Kultur entgegengehalten wurde. Die Vorstellung einer unentfremdeten, klassenubergreifenden Volksgemeinschaft entfaltende ihre Wirkungsmachtigkeit insbesondere aufgrund der versprochenen Versoehnung von Individuum und Masse sowie von Kapital und Arbeit. Da die politische Kultur der Weimarer Republik von einer weitverbreiteten Befurwortung der deutschen Volksgemeinschaft gepragt war, haben Wissenschaftler, welche die politisierte Anwendung des Gemeinschaftsbegriffs kritisierten, nur wenig zeitgenoessische Resonanz erfahren
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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Technische Universitat Chemnitz (Politische Theorien und Ideengeschichte), Veranstaltung: Am Beginn der Demokratie: Die Revolution von 1918/19 im Widerstreit der Interpretationen, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit Beginn des 20. Jahrhunderts gewann der Begriff der Volksgemeinschaft in allen politischen Stroemungen an Konjunktur und war spatestens mit der politischen und oekonomischen Krise der Weimarer Republik das dominante Deutungsmodell. Im Zuge der Inflation 1923 und den darauf folgenden burgerkriegsahnlichen Zustanden wurden in allen politischen Lagern Bekenntnisse zu einer parteien- und klassenubergreifenden Gemeinschaft formuliert. In seinem 1887 erschienenen Hauptwerk Gemeinschaft und Gesellschaft. Grundbegriffe der reinen Soziologie wurden von Ferdinand Toennies zwei gegensatzliche Prinzipien des menschlichen Lebens formuliert, welche zugleich eine historische Abfolge kennzeichnen. Gemeinschaft bezeichnet dabei traditionelle Lebensformen, die von einem ganzheitlichen Wesenswillens gekennzeichnet sind; Gesellschaft meint dagegen den modernen burgerlichen Kapitalismus, welcher von partikularen individualistischen Kurwillen bestimmt wird. Die Bestrebungen zur Formierung einer deutschen Volksgemeinschaft bedienten sich dieser Gegenuberstellung, indem der kunstlich-geschaffenen Zivilisation eine Hoeherwertigkeit der naturlich-gewachsenen Kultur entgegengehalten wurde. Die Vorstellung einer unentfremdeten, klassenubergreifenden Volksgemeinschaft entfaltende ihre Wirkungsmachtigkeit insbesondere aufgrund der versprochenen Versoehnung von Individuum und Masse sowie von Kapital und Arbeit. Da die politische Kultur der Weimarer Republik von einer weitverbreiteten Befurwortung der deutschen Volksgemeinschaft gepragt war, haben Wissenschaftler, welche die politisierte Anwendung des Gemeinschaftsbegriffs kritisierten, nur wenig zeitgenoessische Resonanz erfahren