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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Mathematik - Analysis, Beijing University, Sprache: Deutsch, Abstract: Betrachtet man das zentrale Konzept der Analysis, das Infinitesimal, so fallt einem ein eigentumlicher Widerspruch in dessen Konzeption und Geschichte auf: Zum einen bemerkte schon Aristoteles den Widerspruch zwischen der Notwendigkeit der Existenz eines Begriffes von Unendlichkeit (der fur die Konstruierbarkeit eines unendlich Kleinen Voraussetzung ist) zum anderen widerspricht das Konzept des Unendlichen jeder empirischen Plausibilitat und Operationalisierbarkeit durch den Alltagsverstand. Aristoteles, dessen von Pythagoras inspirierten Betrachtungen zu Zeit und Raum die philosophischen Konzeptionen bis weit in die Neuzeit hinein pragten, versucht diesen Widerspruch durch die Feststellung zu losen, dass es sich bei dem Unendlichen um reine Potentialitat handele, dass also ein aktual Unendliches nicht existieren konne worauf er mehrfach im dritten Buch der Physik hinweist. Diese Erklarung ist oft kritisiert worden, da das eigentliche Problem nur verschoben wird: Von der Frage nach dem Unendlichen auf die Frage nach dem Wesen, d.h. der Frage, ob die Dinge eine Essenz haben, die jenseits deren Erkennbarkeit postulierbar ware. Da das griechische mathematische Denken seinen Anker in der geometrischen Anschauung hatte ist es nicht verwunderlich, dass das Konzept unendlicher Teilbarkeit zu einem Konflikt mit dem Grundverstandnis uber das Wesen mathematischer Aussagen fuhren musste. Dies jedoch fur zu der grundsatzlichen Frage, inwieweit diejenigen Konzepte, die analytischem Denken zugrunde liegen und damit Erkenntnisse - insbesondere mathematische - erst ermoglichen gleichzeitig auch deren Reichweite und Tiefe begrenzen. Zu Klarung dieser Frage ist es freilich notwendig, einen Blick in die Genese mathematischer Konzepte zu werfen und speziell deren metaphorische Ebene zu beleuchten. Dies soll im vorliegenden Beitrag exemplarisch an den Zenonschen Parad
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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Mathematik - Analysis, Beijing University, Sprache: Deutsch, Abstract: Betrachtet man das zentrale Konzept der Analysis, das Infinitesimal, so fallt einem ein eigentumlicher Widerspruch in dessen Konzeption und Geschichte auf: Zum einen bemerkte schon Aristoteles den Widerspruch zwischen der Notwendigkeit der Existenz eines Begriffes von Unendlichkeit (der fur die Konstruierbarkeit eines unendlich Kleinen Voraussetzung ist) zum anderen widerspricht das Konzept des Unendlichen jeder empirischen Plausibilitat und Operationalisierbarkeit durch den Alltagsverstand. Aristoteles, dessen von Pythagoras inspirierten Betrachtungen zu Zeit und Raum die philosophischen Konzeptionen bis weit in die Neuzeit hinein pragten, versucht diesen Widerspruch durch die Feststellung zu losen, dass es sich bei dem Unendlichen um reine Potentialitat handele, dass also ein aktual Unendliches nicht existieren konne worauf er mehrfach im dritten Buch der Physik hinweist. Diese Erklarung ist oft kritisiert worden, da das eigentliche Problem nur verschoben wird: Von der Frage nach dem Unendlichen auf die Frage nach dem Wesen, d.h. der Frage, ob die Dinge eine Essenz haben, die jenseits deren Erkennbarkeit postulierbar ware. Da das griechische mathematische Denken seinen Anker in der geometrischen Anschauung hatte ist es nicht verwunderlich, dass das Konzept unendlicher Teilbarkeit zu einem Konflikt mit dem Grundverstandnis uber das Wesen mathematischer Aussagen fuhren musste. Dies jedoch fur zu der grundsatzlichen Frage, inwieweit diejenigen Konzepte, die analytischem Denken zugrunde liegen und damit Erkenntnisse - insbesondere mathematische - erst ermoglichen gleichzeitig auch deren Reichweite und Tiefe begrenzen. Zu Klarung dieser Frage ist es freilich notwendig, einen Blick in die Genese mathematischer Konzepte zu werfen und speziell deren metaphorische Ebene zu beleuchten. Dies soll im vorliegenden Beitrag exemplarisch an den Zenonschen Parad