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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Filmwissenschaft, Universitat Leipzig (Romanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Als die Bruder Lumiere 1895 in Paris das erste Mal ihren Kinematographen prasentierten, war Gustave Flaubert schon funfzehn Jahre tot. Trotzdem wird er immer wieder mit der Erfindung des Films und seiner Technik in Verbindung gebracht. Wahrscheinlich liegt das an seiner Art und Weise, Romane zu schreiben. Angeblich vollzog sich die Niederschrift seiner Romane in drei Stadien: Zuerst warf Flaubert Worte und Satzfragmente aufs Papier, dann formte er zusammenhangende Satze und schliesslich las er sich den Text selbst laut vor. Meistens wurden mindestens zwei Drittel des anfanglich Geschriebenen wieder weggekurzt. (Stackelberg 1999: 199) Mit seiner absoluten Sehweise erneuerte er die zeitgenoessische Literatur. Sein Realismus wurde jedoch auch zunehmend kritisiert. Einer seiner groessten Kritiker war der katholische Schriftsteller Barbey d"Aurevilly, denn er vermisste in den Romanen Flauberts eine Geschichte. Quant a l"action, elle n"existe pas. (Burger 1996: 61) Damit tadelt er die Alltaglichkeit, den Realismus in Flauberts Romanen, denn Flaubert setzte nicht auf die Idealisierung der Dinge, sondern auf eine genaue, realistische Wiedergabe. Fur ihn war AEsthetik nicht verbunden mit dem Prinzip der UEberhoehung und der Idealisierung, sondern fur ihn zahlten die alltaglichen, auf den ersten Blick bedeutungslosen Dinge. Der fur die Mitte des 19. Jahrhunderts kennzeichnende Epochenbegriff des Realismus vereinigt das Bemuhen, die Wirklichkeit mit allen Interessen und zeitgenoessischen Konflikten literarisch abzubilden. Diese Einstellung verbietet die Idealisierung von Figuren oder Verhaltensweisen. Gleich diesem Prinzip prasentiert Flaubert in seiner Education sentimentale einen passiven, burgerlichen Helden mit einer Geschichte, die zwar von vielen Ereignissen gepragt ist, jedoch keinen wirklichen geradlinigen Handlungsstrang und keinen souveranen Helden
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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Filmwissenschaft, Universitat Leipzig (Romanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Als die Bruder Lumiere 1895 in Paris das erste Mal ihren Kinematographen prasentierten, war Gustave Flaubert schon funfzehn Jahre tot. Trotzdem wird er immer wieder mit der Erfindung des Films und seiner Technik in Verbindung gebracht. Wahrscheinlich liegt das an seiner Art und Weise, Romane zu schreiben. Angeblich vollzog sich die Niederschrift seiner Romane in drei Stadien: Zuerst warf Flaubert Worte und Satzfragmente aufs Papier, dann formte er zusammenhangende Satze und schliesslich las er sich den Text selbst laut vor. Meistens wurden mindestens zwei Drittel des anfanglich Geschriebenen wieder weggekurzt. (Stackelberg 1999: 199) Mit seiner absoluten Sehweise erneuerte er die zeitgenoessische Literatur. Sein Realismus wurde jedoch auch zunehmend kritisiert. Einer seiner groessten Kritiker war der katholische Schriftsteller Barbey d"Aurevilly, denn er vermisste in den Romanen Flauberts eine Geschichte. Quant a l"action, elle n"existe pas. (Burger 1996: 61) Damit tadelt er die Alltaglichkeit, den Realismus in Flauberts Romanen, denn Flaubert setzte nicht auf die Idealisierung der Dinge, sondern auf eine genaue, realistische Wiedergabe. Fur ihn war AEsthetik nicht verbunden mit dem Prinzip der UEberhoehung und der Idealisierung, sondern fur ihn zahlten die alltaglichen, auf den ersten Blick bedeutungslosen Dinge. Der fur die Mitte des 19. Jahrhunderts kennzeichnende Epochenbegriff des Realismus vereinigt das Bemuhen, die Wirklichkeit mit allen Interessen und zeitgenoessischen Konflikten literarisch abzubilden. Diese Einstellung verbietet die Idealisierung von Figuren oder Verhaltensweisen. Gleich diesem Prinzip prasentiert Flaubert in seiner Education sentimentale einen passiven, burgerlichen Helden mit einer Geschichte, die zwar von vielen Ereignissen gepragt ist, jedoch keinen wirklichen geradlinigen Handlungsstrang und keinen souveranen Helden