Mit gro er Genialit t vermochte es Alberti aus konservierten K stlichkeiten der Antike und des Trecento ein Gericht zu zaubern, das so vor Ver ffentlichung der libri della famiglia noch nicht geschmeckt worden war, obgleich er nahezu ausschlie lich - wenn auch f r den erst nach und nach die alten Schriften wiederentdeckenden Fr hhumanismus noch gar nicht so sehr - traditionelle Ingredienzien verbriet. Alberti war der Meinung, man k nne nicht absolut Neues schaffen, was f r ihn aber kein Hindernis war, darin zu re ssieren Eigenes zu kreieren, indem er das Tradierte auf eine besondere Weise anordnete und unerwartet innovativ zusammenstellte. Die Alberti-Forschung im deutschsprachigen Raum ist - abgesehen von der kunst- und architekturtheoretischen Literatur - insofern defizit r, als sie das moralphilosophische Hauptwerk Albertis, das mit der bis dahin geltenden Tradition brach, ernste Themen nur auf Latein abzuhandeln, nahezu unbeachtet lie, obgleich Alberti darin etwa Petrarcas Konzept von der zwiefachen fortuna vor dem Hintergrund eines fr hkapitalistischen Systems bespricht. So ist es dem vorliegenden Buch ein Anliegen, Lesern au erhalb Italiens das Denken Albertis zu vermitteln.