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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: (nicht beantragt), Gottfried Wilhelm Leibniz Universitat Hannover (Institut fur deutsche Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Interkulturelle Kafka-Lekturen, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits in Fruhzeiten der Kafka-Forschung schrieb Walter Benjamin an Gershon Scholem: Dem wurde der Schlussel zu Kafka in die Hande fallen, der der judischen Theologie ihre komischen Seiten abgewonne. Gemeint ist letztlich wohl folgendes: Es ist nicht zu ubersehen, wie kaballistische, aber auch chassidische Gedankengange Kafkas literarische Produktion beeinflussten. Am deutlichsten wird dieser Einfluss, der naturlich nur eine der Kraftquellen der Kafkaschen Produktion ist, in jenem Roman, der explizit ein der himmlischen Gerichtsbarkeit nachempfundenes Verfahren darstellt: der Prozess. Die Parallelen zwischen judischer Mystik und dem Roman sind zum Teil sehr viel tiefgehender und deutlicher, als es im Rahmen dieser Arbeit darstellbar sein wird. Doch nicht an jenen reinen Lehren der religiosen Bucher orientierte sich Kafka hier, vielmehr schopfte er reich aus einer Vielzahl von Sagen und Legenden sowie Uberlieferungen, die mittlerweile Teil der Volksbildung waren - das ist jedenfalls die in dieser Arbeit nicht ohne Grund vertretene These. Allerdings ubernimmt er diese Themen nicht einfach. Er schafft durch seine scheiternden Helden und gebrochene Sichtweisen einen parallelen Entwurf, der gerade die Halt- und Ziellosigkeit des assimilierten Juden ausdruckt, der uber eben dieses Material nicht mehr verfugt und den Forderungen des Gesetzes deshalb nicht genugen kann, da er seine Schuld schon aus Unkenntnis leugnet. Damit soll keineswegs gesagt werden, das Kafka ausschlielich kaballistisch oder chassidisch schrieb (was eine reichlich unsinnige Folgerung ware). Gerade bei Abwagung von Gerichtsthemen bei Kafka kommt man jedoch m.E. nicht an jenen religiosen Deutungsmustern vorbei.
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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: (nicht beantragt), Gottfried Wilhelm Leibniz Universitat Hannover (Institut fur deutsche Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Interkulturelle Kafka-Lekturen, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits in Fruhzeiten der Kafka-Forschung schrieb Walter Benjamin an Gershon Scholem: Dem wurde der Schlussel zu Kafka in die Hande fallen, der der judischen Theologie ihre komischen Seiten abgewonne. Gemeint ist letztlich wohl folgendes: Es ist nicht zu ubersehen, wie kaballistische, aber auch chassidische Gedankengange Kafkas literarische Produktion beeinflussten. Am deutlichsten wird dieser Einfluss, der naturlich nur eine der Kraftquellen der Kafkaschen Produktion ist, in jenem Roman, der explizit ein der himmlischen Gerichtsbarkeit nachempfundenes Verfahren darstellt: der Prozess. Die Parallelen zwischen judischer Mystik und dem Roman sind zum Teil sehr viel tiefgehender und deutlicher, als es im Rahmen dieser Arbeit darstellbar sein wird. Doch nicht an jenen reinen Lehren der religiosen Bucher orientierte sich Kafka hier, vielmehr schopfte er reich aus einer Vielzahl von Sagen und Legenden sowie Uberlieferungen, die mittlerweile Teil der Volksbildung waren - das ist jedenfalls die in dieser Arbeit nicht ohne Grund vertretene These. Allerdings ubernimmt er diese Themen nicht einfach. Er schafft durch seine scheiternden Helden und gebrochene Sichtweisen einen parallelen Entwurf, der gerade die Halt- und Ziellosigkeit des assimilierten Juden ausdruckt, der uber eben dieses Material nicht mehr verfugt und den Forderungen des Gesetzes deshalb nicht genugen kann, da er seine Schuld schon aus Unkenntnis leugnet. Damit soll keineswegs gesagt werden, das Kafka ausschlielich kaballistisch oder chassidisch schrieb (was eine reichlich unsinnige Folgerung ware). Gerade bei Abwagung von Gerichtsthemen bei Kafka kommt man jedoch m.E. nicht an jenen religiosen Deutungsmustern vorbei.