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This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.
Als Klaus Schoenbach und ich Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre gemeinsam in Mainz Publizistik studierten, argerten wir uns, wie wohl jeder interessierte Student in den Anfangssemestern, naturlich auch uber die erschrek- kende Unzulanglichkeit fast aller empirischen Studien, die uns nach und nach bekannt wurden. Nicht dass wir noch so naiv gewesen waren zu glauben, die perfekte Untersuchung musste mit einem grossen Rundumschlag alle anstehen- den Fragen zu Medienwirkungen ein fur allemal objektiv und damit verbindlich klaren. Nein, wenn man daruber diskutierte, so wurde die Frage Na wie wirken sie denn nun definitiv? allenfalls von einigen wenigen Kommilitonen geisteswis- senschaftlicher Facher gestellt. Uns argerten vielmehr die vielen kleinen metho- dischen Unzulanglichkeiten und theoretischen Defizite der meisten empirischen Studien: UEberall war irgendwo irgendetwas auszusetzen. Das nervt! Zu dieser Zeit studierte an den Universitaten noch die wilde 60er-Generation, bei der es Autoritaten schwer hatten. Auch wir wollten uns von den grossen Forscherna- men, die uber den Studien standen, nicht beeindrucken lassen, setzten uns hin und konzipierten so manche Untersuchung mit perfekten Methoden; die Theo- rie wurde, wenn wir schon einmal dabei waren, auch gleich mit heisser Nadel mitgestrickt. Naturlich haben wir fast nichts davon je realisiert, weil wir fur jede einzelne Untersuchung vermutlich als Millionare hatten drei Leben besitzen mussen und wir so ganz nebenbei auch noch studieren mussten. Dennoch bin ich fest davon uberzeugt, dass durch diese Gedankenexperimente im Geiste einer gewissen antiautoritaren Respektlosigkeit die Grundlage fur die spatere gemein- same Konzeption des dynamisch-transaktionalen Modells der Medienwirkungen gelegt wurde.
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Als Klaus Schoenbach und ich Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre gemeinsam in Mainz Publizistik studierten, argerten wir uns, wie wohl jeder interessierte Student in den Anfangssemestern, naturlich auch uber die erschrek- kende Unzulanglichkeit fast aller empirischen Studien, die uns nach und nach bekannt wurden. Nicht dass wir noch so naiv gewesen waren zu glauben, die perfekte Untersuchung musste mit einem grossen Rundumschlag alle anstehen- den Fragen zu Medienwirkungen ein fur allemal objektiv und damit verbindlich klaren. Nein, wenn man daruber diskutierte, so wurde die Frage Na wie wirken sie denn nun definitiv? allenfalls von einigen wenigen Kommilitonen geisteswis- senschaftlicher Facher gestellt. Uns argerten vielmehr die vielen kleinen metho- dischen Unzulanglichkeiten und theoretischen Defizite der meisten empirischen Studien: UEberall war irgendwo irgendetwas auszusetzen. Das nervt! Zu dieser Zeit studierte an den Universitaten noch die wilde 60er-Generation, bei der es Autoritaten schwer hatten. Auch wir wollten uns von den grossen Forscherna- men, die uber den Studien standen, nicht beeindrucken lassen, setzten uns hin und konzipierten so manche Untersuchung mit perfekten Methoden; die Theo- rie wurde, wenn wir schon einmal dabei waren, auch gleich mit heisser Nadel mitgestrickt. Naturlich haben wir fast nichts davon je realisiert, weil wir fur jede einzelne Untersuchung vermutlich als Millionare hatten drei Leben besitzen mussen und wir so ganz nebenbei auch noch studieren mussten. Dennoch bin ich fest davon uberzeugt, dass durch diese Gedankenexperimente im Geiste einer gewissen antiautoritaren Respektlosigkeit die Grundlage fur die spatere gemein- same Konzeption des dynamisch-transaktionalen Modells der Medienwirkungen gelegt wurde.