Die AEsthetik und Poetik der Erinnerung in W.G. Sebalds Roman Austerlitz

Jana Richter

Die AEsthetik und Poetik der Erinnerung in W.G. Sebalds Roman Austerlitz
Format
Paperback
Publisher
Grin Publishing
Country
Germany
Published
25 October 2010
Pages
56
ISBN
9783640732456

Die AEsthetik und Poetik der Erinnerung in W.G. Sebalds Roman Austerlitz

Jana Richter

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Technische Universitat Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung - Problemstellung und Zielsetzung Also: es ist moeglich, fast ohne Erinnerung zu leben, ja glucklich zu leben, wie das Tier zeigt; es ist aber ganz und gar unmoeglich, ohne Vergessen uberhaupt zu leben. So schrieb Friedrich Nietzsche in seinem Werk Unzeitgemasse Betrachtungen von 1899. Interessant ist das Zitat deshalb, weil es zu einem gewissen Grad die zwiespaltige Situation des Protagonisten Jacques Austerlitz des Romans Austerlitz von Winfried Georg Sebalds (1944 - 2001) widerspiegelt. Als Kind und Jugendlicher aufgewachsen in England ohne Erinnerung an und ohne Wissen uber seine Herkunft, lebt Austerlitz viele Jahrzehnte, vielleicht nicht glucklich , aber ohne groessere Aufregungen sein Leben, ehe eine blitzartige Vision auf dem Bahnhof den ersten Stein aus der Mauer des Vergessens bricht, die er uber Jahre um sich herum aufgebaut hat. Innerhalb von mehreren Jahrzehnten sucht Austerlitz die Bruchstucke seiner deutsch-judischen Vergangenheit und die seiner Eltern zusammen; eine aufreibende Suche, die ihn verschiedene psychosomatische Beschwerden und sogar einen Nervenzusammenbruch erleiden lassen. Hier dran zeigt sich, wie wichtig und notwendig das Vergessen fur Austerlitz’ Seelenleben auf der einen Seite war; andererseits nagten die verdrangten und unbewussten Erinnerungen an ihm und versuchten sich gewaltsam einen Weg ins Bewusstsein zu bahnen. Fast scheint es, als koenne Austerlitz weder mit noch ohne Erinnerung glucklich leben, und bleibt damit ein Rastloser, wie auch andere Figuren aus Sebalds Werken wie Schwindel.Gefuhle (1990), Die Ausgewanderten (1992) und die Ringe des Saturns (1995): Sebalds Wanderer sind Geisteskranke, Melancholiker oder Neurotiker, wie man sie nennen will. Sie sind besessen von Scham und Grauen, wiederkehrende Motive. Der Mensch ist Verstoerungen ausgesetzt,

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